Zur experimentellen Untersuchung der Myositis stehen spontan auftretende, induzierbare sowie genetische murine Modelle zur Verfügung, wobei die spontanen Modelle eine untergeordnete Rolle spielen. Auch wenn keines der Modelle die humane Erkrankung zu hundert Prozent widerspiegelt, so helfen die Modelle, ein besseres Verständnis über die Pathomechanismen und neuen Therapiestrategien zu erlangen.
Zu den induzierbaren Myositismodellen zählen u.a. die infektiösen und die immunologischen murinen Modelle. Die immunologischen Modelle kommen den idiopathisch inflammatorischen Myopathien am nächsten und werden auch experimentelle autoimmune Myositis (EAM) genannt. Dazu werden Antigene wie Myosin oder C-Peptide verwendet sowie zusätzlich Substanzen, welche die Sukzeptibilität der Autoimmunreaktion erhöhen. Für die Overlap-Myositis wurde bereits ein spezifischeres Modell entwickelt, welches sich der Histidyl-Transfer RNA Synthetase als Antigen bedient.
Die genetischen Myositismodelle wurden überwiegend zur Erforschung der Einschlusskörpermyositis (IBM) etabliert und haben sich hauptsächlich auf die degenerative Komponente der IBM Pathologie fokussiert. Die meisten transgenen Modelle zielen dabei auf eine intrazelluläre Anreichung fehlgefalteter Proteine wie β-Amyloid ab, weisen aber insgesamt nur eine geringe entzündliche Komponente auf, so dass nunmehr das Bestreben der Entwicklung einer Mauslinie mit deutlichen entzündlichen Veränderungen gilt.
Um die Ergebnisse zwischen verschiedenen Forschungsgruppen möglichst vergleichbar zu machen, werden auch im wissenschaftlichen Umfeld, in Anlehnung an die Krankheitsverlaufsparameter bei Patienten, klinische Skalen erhoben. Bei murinen Myositisexperimenten erfolgt eine Analyse der allgemeinen Krankheitsaktivität und des Ausmaßes der Kraftminderung nach dem EAM-Grad. Zusätzlich werden Greifkraftmessungen der Vorder- und Hinterläufe, eine regelmäßige Gewichtsbestimmung sowie Testungen der Lauffähigkeit bei den Tieren durchgeführt. Je nach Fragestellung können noch Untersuchungen des Herzens z.B. mittels Herzultraschall sowie Lungenfunktionmessungen hinzukommen. Nach Abschluss der Experimente werden die Skelettmuskeln bzw. weitere betroffene Organe mittels histologischen und molekularbiologischen Techniken analysiert.