Bericht vom Neuropädiatrie-Kongress in Bad Nauheim 2017

neuropaediatrie-kongress-2017-nauheimVom 27. – 30. April 2017 fand in Bad Nauheim die 43. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie mit anschließender Fortbildungsakademie statt. Die Inhalte der Vorträge waren sehr vielfältig.

Neuromuskuläre Erkrankungen des Kindesalters: Algorithmus zur ambulanten Abklärung

Prof. Wolfgang Müller-Felber hielt am Donnerstag einen Vortrag zum Thema: „Neuromuskuläre Erkrankungen des Kindesalters: Algorithmus zur ambulanten Abklärung (bevor eine stationäre Vorstellung nötig wird)

  • Es werden immer mehr Gene entschlüsselt. Deswegen sollte zur Abklärung ob eine neuromuskuläre Erkrankung vorliegt, stets eine genetische Untersuchung im Vordergrund stehen.
  • Prof. Müller-Felber wies explizit darauf hin, dass man in der Diagnostik der Kinder die juvenile Myositis als Erkrankung immer im Hinterkopf behalten muss, da an sie oft nicht gedacht wird.

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Rückblick: So war der Patientenfachtag Myositis im März/2017

Am 4. März 2017 fand in Bad Hamm der langersehnte Patientenfachtag Myositis statt. Dieser war ein voller Erfolg und soll wiederholt werden. Organisiert wurde der Patientenfachtag vom Landesverband der DGM Nordrhein-Westfalen, dem Delegierten Michael Jehne und der Vorsitzenden Silke Schlüter der Diagnosegruppe Myositis. Bei Vorträgen und Diskussionen gab es für Betroffene, Angehörige, Therapeuten und Mediziner Neuigkeiten und Informationen zum Thema „Myositis“. Etwa 80 Interessierte wurden zwischen 9.30 und 10 Uhr im Kurhaus Bad Hamm herzlich empfangen.

Zusammenfassungen weiterer Vorträge:
> Myositis und Physiotherapie – worauf kommt es an?
> Schmerzen bei Myositis – Entstehung und Therapie
> Chronische Erkrankungen und Psychotherapie

Der erste von vier Themenkomplexen widmete sich konkret der Erkrankung Myositis: Continue reading →

Schmerzen bei Myositis: Entstehung & Therapie

> Zur Übersicht aller Vorträge des Patientenfachtages 2017

Entstehung von Schmerzen bei Myositis und mögliche Therapieoptionen

Frau Dr. Anne-Katrin Güttsches, Ärztin für Neurologie in der Uniklinik Bochum, präsentierte einen informativen Vortrag und beantwortete im Anschluss Fragen. Frau Dr. Güttsches ging auf drei Punkte ein:

  1. Wie entsteht Schmerz bei Myositis?
  2. akuter und chronischer Schmerz
  3. Schmerztherapie bei Myositis

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Muskelschwund und Physiotherapie: Worauf kommt es an?

Viele Betroffenen beschäftigt die Fraget, wie eine angemessene physiotherapeutische Behandlung bei Myositis aussehen und worauf bei der Krankengymnastik geachtet werden soll. Der zweite Vortrag beim Patiententag in Hamm (03/2017) widmete sich genau diesem Thema

> Zur Übersicht aller Vorträge des Patiententages

Myositis und Physiotherapie

Herr Martin Kemper, staatlich anerkannter Physiotherapeut und Lehrkraft in der Physiotherapieausbildung (Fachgebiet Neurologie) gab einen Überblick über die verschiedensten muskulären Probleme bei Muskelerkrankungen und deren Therapie. Dabei geht es vor allem darum, Dysbalancen auszugleichen, Muskelverspannungen zu reduzieren, Bewegung und Beweglichkeit zu erleichtern, Gleichgewichtsstörungen zu mindern und Kraft sowie Ausdauer zu erhalten. Anhand von Beispielen und Übungen informierte er über die verschiedensten therapeutischen Maßnahmen. Vorab erläuterte Herr Kemper sehr anschaulich den Aufbau eines Muskels und der Muskelfasern, sowie das Zusammenspiel von Nervensystem und Muskulatur.

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Chronische Erkrankungen und Psychotherapie

> Zur Übersicht aller Vorträge des Patientenfachtages 2017

Wie kann Psychotherapie bei chronischen Erkrankungen helfen?

Dipl. Psychologin (PP) Frau Annette Ch. Kacmarek aus Hamm, referierte sehr umfangreich und interessant über die Bedeutung und Aufgaben der Psychotherapie bei chronischen Krankheiten. In vier verschiedenen Punkten ging sie auf die Thematik ein.

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Widerstandsfähige Paare

Ein Vortrag von John S. Rolland zu Liebe, Partnerschaft und chronischen Muskelerkrankungen

„Ein Gast, den niemand eingeladen hat, der aber auch nicht wieder geht“ – Mit diesem Bild, das vielen von uns bekannt vorkommt, beschreibt John S. Rolland was es bedeutet, mit einer chronischen Erkrankung zu leben. „Dieser Gast sitzt nicht nur bei der erkrankten Person, sondern bei der ganzen Familie mit am Tisch“. Welche Auswirkungen solche ungebetenen Gäste auf das Familienleben und auf die Partnerschaft haben, damit beschäftigt sich der US-amerikanische Neurologe und Psychiater schon sein gesamtes Berufsleben lang. Gemeinsam mit seiner Frau Froma Walsh gründete er vor 25 Jahren das „Chicago Centre for Family Health“ (CCFH), eine für Paare und Familien die mit chronischen Krankheiten und Behinderungen leben einzigartige interdisziplinäre Einrichtung. Zu ihrem international anerkannten Angebot gehören neben der Beratung Betroffener auch Weiterbildungen für Profis aus dem Gesundheitsbereich ebenso wie für Selbsthilfegruppen.

Auf Initiative der Diagnosegruppe Myositis konnte die DGM in Kooperation mit der Katholischen Fachhochschule für Sozialwesen John S. Rolland im vergangen November nach Berlin einladen. In seinem Vortrag berichtete er vor allem von den Erfahrungen, die sein Team aus der Arbeit mit Paaren gewonnen hat, die von Multipler Sklerose betroffen sind. Gemeinsam mit dem Chicagoer MS-Verband entwickelte das CCFH das Projekt „Resilient Couples“, auf Deutsch etwa „Widerstandsfähige Paare“. Es geht davon aus, dass Paare auch mit dem ungebetenen Gast chronische neuromuskuläre Erkrankung eine glückliche Beziehung führen können – dazu müssen sie aber einiges lernen und einüben, was sie vielleicht vorher nicht brauchten oder kannten.

 

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